Lanzarote

Lanzarote ist, abgesehen von der sehr viel kleineren Insel La Graciosa, die nördlichste Insel der Kanaren. Im Kontrast zu Brasilien ist das Klima hier extrem trocken. Zwischen Mai und September regnet es kaum, die übrigen Monate muss man nur an 2 bis 5 Tagen pro Monat mit Regen rechnen. Die Tagestemperatur pendelt im Schnitt zwischen 20° C im Winter und 30° C in den Sommermonaten.

Das regenarme Klima war ein Grund, die gute Infrastruktur der Marina Rubicon und die kurze Flugzeit nach Wien waren weitere Gründe, unser Schiff hier zu lassen.

Obwohl die Insel wegen ihrer Trockenheit ganz sicher nicht als „grünes Paradies“ bezeichnet werden kann, hat die Landschaft dennoch ihren Reiz. Der allerorts sichtbare vulkanische Ursprung wird im Naturpark „Timanfya“ besonders deutlich. Der letzte Vulkanausbruch in den Jahren 1730 – 1738 begrub fast ein Viertel der Insel unter Lava und Asche. In dem 50 km² großen Naturpark wurde eine Besucherstraße angelegt und mit einem Bus kann die „Mondlandschaft“ im Rahmen einer Führung besucht werden.

Weiter im Nordosten der Insel gibt es ein Höhlensystem, das ebenfalls vulkanischen Ursprungs ist. „Cueva de los Verdes“ entstand durch einen gewaltigen Lavastrom, der beim Ausbruch des „Montana Corona“ Richtung Meer floss. Die an der Oberfläche erkaltende Lava bildete eine Decke unter der sich der flüssige Kern weiter zum Meer bewegte. Als am Ende der Vulkantätigkeit der Lavastrom versiegte, leerte sich teilweise das so entstandene „Rohrsystem“ und bildete die 7 km langen Höhlen. Auch hier kann man mit einen Führer 1,5km der erschlossenen Gänge durchwandern.

Auf der Insel wird an vielen Orten Weinbau betrieben, allerdings für uns auf eine überraschende Art. Jeder Rebstock ist in einem ca. 8 – 10 Meter Durchmesser messenden Krater aus schwarzem Lavabruch angepflanzt und mit einer kleinen Steinmauer gegen den Wind geschützt. Die Trauben wachsen auf keiner Drahtkultur und werden auch nicht an einem Stock hochgebunden, sondern die Reben breiten sich flach am Kraterboden aus. Entsprechend mühsam muss die Ernte sein.

Im Zentrum der Insel, nahe dem Ort „Masdache“ befindet sich das Weinmuseum „El Grifo“, indem die lange Tradition des Weinanbaus auf Lanzarote erklärt wird. Die Weine aus Lanzarote gehören nicht gerade zu den „Billigstproduckten“, doch die Qualität kann sich sehen (genießen) lassen. Am Weg nach Brasilien bestand unser Weinvorrat nur aus einigen Kartons aus Lanzarote und wir haben es schon sehr bald bedauert, dass wir da nicht mit mehr „Weitsicht“ eingekauft haben.

Das sehr trockene Lanzarote steht Klimamäßig sehr im Wiederspruch zu den weiter westlich liegenden Inseln der Kanaren. Gran Canaria, Teneriffa, La Palma und La Gomera sind zwar ebenfalls vulkanischen Ursprungs, haben aber entgegen Lanzarote und auch Fuerteventura große grüne Landschaften. Vor allem in den höheren Regionen, über 500 Höhenmeter bringen es die Regenfälle im Jahresschnitt auf 1000 Liter pro Quadratmeter, das entspricht fast dem österreichischen Durchschnitt.

Auf der Insel Teneriffa befindet sich Spaniens höchster Berg, der „Pico del Teide“ mit 3.718 Meter.

Die Distanzen zwischen den Inseln bewegen sich noch im Bereich eines Tagestörns und so sind wir sicher, für die nächsten Monate ein abwechslungsreiches Revier vor uns zu haben.

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