Sa. 31. März 2012

Vor dem Frühstück sind wir bereits am Fischmarkt, doch hier ist noch alles geschlossen. Gleich vis a vis befindet sich der Gemüsemarkt, da ist schon Betrieb und wir ergänzen unsere Vorräte. Dann trennen wir uns und wollen später in einer Bar gemeinsam frühstücken. Ich laufe mit unseren Pässen in den Hafen um uns abzumelden, während Beatrix und Dietmar den Bäcker besuchen und noch einige Dinge organisieren.

Das Büro im Hafen ist um 1000 immer noch geschlossen, doch immerhin habe ich jemanden gefunden, der den Kollegen verständigt, er soll in 10 Minuten hier sein. Nach 50 Minuten kommen Beatrix und Dietmar und warten mit mir gemeinsam. Irgendwann sind auch die „Kap Verderdischen 10 Minuten“ vorüber und es kommt jemand mit einem Privatauto. Höflich macht er uns aufmerksam, dass heute Samstag ist und er eine Extragebühr einheben muss. Mit einem Achselzucken ignoriert er unser Argument, dass wir bereits gestern Nachmittag vor versperrter Tür gestanden sind.

Die Gebühr ist verschmerzbar und wir wollen keinen Streit, sondern die Stempel in unseren Pässen.

Den ganzen Tag schon bläst ein kräftiger Wind sodass wir das Ablege Manöver gut vorbereiten. Zuerst müssen wir eine Marinero-Falle beseitigen, der hat gestern jede unsere Festmacherleinen doppelt durch das Bojenauge gefädelt. Die Leinen würden wir unter Zug keinesfalls von Bord aus frei kriegen. Mit der Ankerwinsch entlasten wir erst einmal eine Leine und legen sie auf Slip durch das Auge der Boje. Die Zweite nehmen wir dann gleich an Bord.

Als wir die Marina verlassen bläst es hier sowie draußen im Kanal zwischen den Inseln Sao Vicente und Sao Antonio unverändert mit rund 25kn aus Nord-Nord-Ost. Nördlich von Sao Vicente pendelt sich der Wind aus 10° auf etwa 18kn ein und wir setzen die Segel mit dem 2. Reff. Trotz der Wellen schaffen wir es, einen Kurs von 80° zu segeln. Gegen 1900 verschmelzen die Silhouetten von Sao Vicente und Sao Antonio mit dem Horizont und verschwinden mit einem prächtigen Sonnenuntergang.

Auf Grund der Schiffsbewegung hat niemand so richtig Appetit auf ein üppiges Essen, es kündigt sich eine unruhige aber sternenklare Nacht an.

Bis Mitternacht hat der Wind weiter nachgelassen und wir können das Vorsegel ausreffen.

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